Information zur Stromleitung P 43

 

Herr 1. Bürgermeister Hombach verlas folgende Stellungnahme:

 

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

 

am 11. Oktober 2023 wurde ich von Tennet zu einem "Mandatsträgergespräch" eingeladen, um über den aktuellen Stand der P43 (Main-Leitung) informiert zu werden. Dieses Gespräch fand in Bad Brückenau statt und die Teilnahme wurde auch online angeboten.

 

Nachdem in den vergangenen Monaten keine Anzeichen zu vernehmen waren, dass die Trasse nicht entlang der A7 verlaufen soll, hatte ich geplant, an dem Termin online teilzunehmen.

 

Am gleichen Tag - noch vor dem Mandatsträgergespräch - informierte die Presse über den aktuell geplanten Trassenverlauf. lch habe natürlich in der Folge in Präsenz an der Veranstaltung in Bad Brückenau teilgenommen.

 

Bezeichnet für mich ist, das ich lediglich einer von drei Bürgermeistern aus Main-Spessart vor Ort
war. Ferner hat noch Sebastian Kühl vom Landratsamt Main-Spessart vor Ort teilgenommen. Das verdeutlicht, dass mit dem Turnaround und dem aktuell gewählten Trassenverlauf niemand gerechnet

hat.

 

Am vergangenen Donnerstag fand eine öffentliche Informationsveranstaltung in der Scherenberghalle in Gemünden statt, in der sich nun auch die Bürgerinnen und Bürger über den aktuellen Stand informieren und zu Wort melden konnten. Wie Sie alle wissen, hatten wir an diesem Abend eine lange Bauausschussssitzung. Direkt nach der Sitzung habe ich mich auf den Weg zu dieser Veranstaltung gemacht, um mit den Verantwortlichen von Tennet weiter ins Gespräch zu kommen.

 

Tennet ist mit dem öffentlich Bekenntnis angetreten, die Bürgerinnen und Bürger in den Planungen zum Trassenverlauf mitzunehmen, Transparenz zu schaffen und zu erklären, wie ein Trassenverlauf geplant wird.

 

lch muss unumwunden feststellen: Die aktuelle Vorgehensweise spiegelt dies nicht wieder. Die Vorgehensweise irritiert viele Bürgerinnen und Bürger unseres Stadtgebietes und des Landkreises.
Sie fühlen sich nicht mitgenommen und fragen nach Möglichkeiten, wie vermieden werden kann, dass die Trasse entlang ihres Wohnortes verläuft.

 

Grundsätzlich möchte ich festhalten: Wir alle brauchen den Strom und dieser muss in irgendeiner Weise von A nach B kommen. Das "St. Floriansprinzip", nach dem Motto: Leitung ja, aber bitte nicht bei uns - ist keine gute Haltung.

 

Deshalb möchte ich lhnen die Fakten darstellen und die weitere Vorgehensweise erläutern:

Tennet kommuniziert, dass der aktuell gewählte Trassenverlauf lediglich 8 KM länger ist, tatsächlich sollen dies jedoch 20 KM sein. Zudem ist diese Variante um 40% teurer vs. der Leitung Entlang der A7. lch meine das sind sehr gewichtige Argumente, den vorgestellten Trassenverlauf nochmal genau prüfen zu lassen.

 

In der Sitzung des Kreisausschusses am gestrigen Montag habe ich Frau Landrätin Sitter nach der weiteren Vorgehenswiese des Landkreises gefragt. lch bin der Meinung, dass wir nur gemeinsam im Landkreis etwas erreichen können. Wir als Stadt Karlstadt sind Mitglied im MSP-Link e.V., Frau Landrätin Sitter ist Vorsitzende des 2015 gegründeten Vereins. lch werde vorschlagen, über den Verein rechtlich den Trassenverlauf prüfen zu lassen.

 

Frau Landrätin Sitter erklärte mir auf Nachfrage, dass der Projektplaner von Tennet zeitnah zu einer Kreisausschusssitzung geladen und zu der Planung befragt wird.

 

Die betroffenen Kommunen werden vom Landratsamt aktiv mit eingebunden sein.

 

Wir werden als Stadt Karlstadt natürlich auch eine schriftliche Stellungnahme dazu abgeben.

 

Ziel ist es, auf Basis der genannten Fakten den ursprünglich geplanten Trassenverlauf entlang der A7 zu erreichen.

Der Stadtrat nahm ohne Beschlussfassung Kenntnis.